Fahrprüfungsbericht

Herr Joder hat mir erklärt, dass er einen pingeligen und knappen Entscheid fällen muss - schon mal eine Rechtfertigung, die Fragen aufwirft. Er warf mir vor, 1. Generell zu langsam unterwegs gewesen zu sein, 2. Beim Wenden ein verbotenes Manöver gemacht zu haben und 3. Das Auto nicht richtig gesichert zu haben. Zu 1.: Es regnete an diesem Tag und ich fuhr auf der Autobahn bewusst mit einem grösseren Abstand, damit meine Windschutzscheibe nicht vollgesprüht vom Lastwagen vor mir wurde. Dass ich nicht die um Bern erlaubten 80 sondern 70 fuhr, war ein bewusster Entscheid von mir. Mir war dieses Tempo bei dieser Situation wohler. Der Experte Joder konnte diese Entscheidung nicht nachvollziehen und kreidete es mir an. Zu 2.: Es stimmt, ich bin rückwärts in die Gegenfahrbahn eingebogen - ein Manöver dass eine Busse gibt, wenn ein Polizist daneben steht. Gefährdet habe ich niemanden, aber ich sehe ein, dass es falsch von mir war so zu wenden. Leider habe ich beim Nachfragen bei meinen Kollegen gemerkt, dass praktisch alle es so gemacht hätten und niemand (!) wusste, dass es eine Busse abgesetzt hätte. Pingelig von Herrn Joder eben. Zu 3.: Ganz am Schluss der Prüfung, wieder auf dem Parkplatz des Amtes war ich froh da zu sein und ich liess das Auto nicht in den Gang fallen - auch das stimmt. Als er mich fragte, wie man es korrekt sichern würde, konnte ich ihm richtig Auskunft geben. Dass dieser Fehler etwas mit Nervosität oder Nachlässigkeit am Schluss der Prüfung zu tun hatte, konnte er mir nicht verzeihen und kreidete es mir an. Diese drei Punkte waren P. Joder Grund genug, mich nochmals antraben zu lassen. Ich fühlte mich von diesem eher jungen Experten nicht wirklich ernst genommen und hatte den Eindruck unfair behandelt worden zu sein und irgendwie nie eine Chance gehabt zu haben. Er empfahl mir nochmals weiter Praxis zu sammeln und es dann nochmals zu versuchen. Mittlerweile habe ich die Prüfung bestanden - ich habe nach dem Nichtbestehen bei P. Joder keine (!) einzige Fahrstunde mehr genommen und bin lediglich einmal länger Autobahn gefahren (nix üben in der Stadt und so). Das einzige was ich geändert habe: Ich bin mit dem Auto des Fahrlehrers gekommen und nicht mit einem Privatauto eines Freundes; vielleicht ein nicht unwesentlicher Unterschied! Nun, wenn du den Herrn P. Joder hast - versuch alles überkorrekt zu machen und sei nicht enttäuscht, wenn seine Willkür auch dich treffen! Und sei ja nicht zu langsam unterwegs, denn dass mag er gar nicht ;-) Vielleicht hatte er ja auch einen schlechten Tag - dann ist es halt einfach umprofessionelles Verhalten des Experten - und er ist eigentlich ganz nett und korrekt. Bei mir war er das halt einfach nicht.