Ruhig bleiben durch tiefes Atmen

Hier ein sehr ausführlicher Bericht zu meinen drei Prüfungen und zum Fahren mit ADS und allgemeine Tipps von jemandem, der die Prüfung drei Mal machen musste: Fahren mit ADS: Ich musste leider drei Mal an die Prüfung. Ich war bei meinen ersten beiden Prüfungen eigentlich schon sehr bereit, habe mich sicher gefühlt und war eigentlich auch an der Prüfung sehr entspannt. Zu dem Zeitpunkt hatte ich zwar die Vermutung, dass bei mir ein ADS (Aufmerksamkeitsdefizit Störung) vorliegt, hatte aber noch keine Diagnose und dementsprechend auch keine Behandlung. Nach der zweiten Prüfung, wo mir erneut Fehler aufgrund fehlender Aufmerksamkeit passiert sind habe ich mich endlich diagnostizieren lassen. Seit ich nun medikamentös behandelt werde merke ich gerade beim Autofahren einen riesen Unterschied. So habe ich nun meine dritte Prüfung problemlos bestanden. Ich habe gemerkt, wie anstrengend gefährlich es eigentlich war, als ich unbehandelt fahren musste. Allen, die bei sich ein ADS oder ADHS vermuten, oder dies diagnostiziert haben empfehle ich dringend mit Hilfe von Medikamenten zu fahren. Ihr macht euch das Fahren echt leichter und seid auch sicherer im Verkehr. Personen mit ADS/ADHS sind fähig gut und sicher Auto zu fahren und ich spreche nur aus persönlichen Erfahrungen. Nun zu den Prüfungen: 1. Prüfung: Super netter, fast zu netter Prüfer, mit dem ich sehr viel geschwatzt habe. Etwas ungewöhnliche Prüfungsstrecke (Bahnhofgebiet). Nicht bestanden da mir mehrere mittelgrosse Fehler durch unaufmerksames Fahren passiert sind. Fairer Entscheid, faire Prüfung. Manöver: Sitwärts-rückwärts parkierenden, Wenden, Notbremse. Einige Fragen zum Licht. Strecke: Dorf, Land, Autobahn, Innenstadt. 2. Prüfung: Prüfer war höflich aber etwas weniger offen. Sehr ungewöhnliche Situation, da ein zweiter Prüfer dabei war, welcher den Prüfer beobachtet hat. Das habe ich als stressig und dadurch als etwas unfair empfunden. Ich musste zudem erneut eine Notbremse machen, obwohl ich diese an der ersten Prüfung gut gemacht hatte, was mich etwas aus dem Konzept geworfen hatte, fand ich auch nicht sehr fair. Ansonsten war die Prüfung aber gerecht. Ich bin durchgefallen, weil ich in der Innenstadt einem Auto in ein Fahrverbot gefolgt bin, was, wenn ich aufmerksam gewesen wäre nicht hätte passieren sollen. Komplett fairer Entscheid, ich war selber Schuld. Die Prüfungsumstände fand ich aber echt nicht angenehm, bei der zweiten Prüfung ist schon ein Prüfer stressig genug. Manöver: Seitwärts-Rückwärts parkieren, Notbremse. Strecke: Dorf, Land, Autostrasse, Innenstadt. 3. Prüfung: Super netter und angenehmer Prüfer, der gemerkt hat, dass es mir sehr hilft, wenn er mir bisschen mehr von sich erzählt und ich etwas weniger von mir. Die Strecke war am Anfang ähnlich wie bei der zweiten Prüfung, ich musste jedoch nicht durch die Stadt sondern in Wohnquartiere. Viele Buse, zwei Fahrverbote, zwei Manöver und alles sehr fair. Dank Medikamenten war die Aufmerksamkeit kein Problem mehr und die Prüfung ist super gelaufen. Prüfer super angenehm, Strecke (Dorf, Land, Quartiere, Autobahn) alles sehr fair. Und so habe ich die Prüfung bestanden. Manöver: Seitwärts-rückwärts parkieren, längeres Stück rückwärts fahren in Kreuzungsbereich. Hier meine Tipps: -Ruhig bleiben durch tiefes Atmen -Nicht zu vielen Leuten von der Prüfung erzählen um Druck zu vermeiden -Nur so viel mit dem Prüfer reden, dass du bei der Sache bleiben kannst -Wenn du Entscheidungen triffst und dein Verhalten anpasst kannst du ruhig auch kurz sagen warum (z.B: „Ich warte lieber hinter dem Bus, auch wenn ich überholen könnte, da ich nicht so gut sehen kann ob Gegenverkehr kommt) um dem Prüfer zu zeigen, dass du vorausschauend fahren kannst und weder unvorsichtig noch zu wenig selbstsicher bist -Wenn du Fehler machst, ist es wichtig, dass du ruhig weiter fährst, ohne dich deswegen fertig zu machen. Fehler kommen vor und vielleicht reicht es am Ende ja doch noch. Wenn du anfängst zu stressen passieren dir vielleicht noch mehr Fehler und es ist erst vorbei wenn es du wieder beim Prüfungszentrum stehst. -Vertraue in deine Fähigkeiten, dein/e Fahrlehrer/in hat dich nicht umsonst für die Prüfung angemeldet -Wenn du die Prüfung wiederholen musst ist auch nicht tragisch. Man lernt aus jeder Prüfung was dazu, es ist eine spezielle Prüfung und am Ende heisst das Wiederholen auch nicht, dass du nicht fahren kannst. Hoffe dieser ausführliche Bericht hilft, du schaffst das! Viel Erfolg!